Donnerstag, 4. Februar 2016

Auf einmal: mehr Buch als Leben!

Bücher waren immer extrem wichtig in meinem Leben. Schon sehr früh hab ich so ziemlich alles gelesen was ich in die Finger bekam. Eines z.B. hat mich durch die Kindheit begleitet und auch sicher bei meiner Berufswahl eine Rolle gespielt: in großer Bildband über Darwins Reise und seine Theorien. Das Buch hatten meine Eltern und ich habe mit Begeisterung immer wieder die Bilder angesehen bevor ich lesen konnte. Nach und nach habe ich immer ein bisschen mehr Verstanden als ich dann endlich lesen konnte. Eine ganze Weile hat es dann schon gedauert bis ich z.B. mit der Fluoreszenz von Korallen irgendetwas anfangen konnte. Stapelweise habe ich die Kinderbücher der Stadtbibliothek gelesen, dann die vielen Bücher, die meine Eltern hatten. Ich hatte das Glück im Gymnasium erst auf die Bücher im Bio-Trakt und dann auch auf die in der Lehrerbibliothek zugreifen zu können. Da ist mir zum ersten Mal "Hundert Jahre Einsamkeit" in die Hände gefallen. So begann meine Liebe zu den Lateinamerikanischen Romanen. Ganz wichtig waren mir Jorge Amado aus Brasilien und Vargas Llosa aus Peru (die frühen Werke), aber auch Steinbeck hat mich sicherlich beeinflusst. Boris Vian, Robert Merle, einiges von Eco waren gute Begleiter. Bei den SF John Brunner, Sturgeon oder P.J. Farmer, Cherryh habe ich verschlungen Immer war ich auf der Suche nach Lesestoff. Geld genug zum Bücherkauf hatte ich nie. In Kiel-Gaarden gab es einen An- und Verkauf für Taschenbücher: 1DM pro Buch und 50 Pfennig gabs zurück. Hier hab ich Hunderte Sience Fiction geholt. Viele gelesen, was nicht gefiel ging zurück und die Guten behalten. Rund 500 sind geblieben. Irgendwann hatte ich dann eine halbe Stelle und damit ein Einkommen, es gab etwa 1300,- Mark. Davon habe ich mir jeden Monat 100 Mark für Bücher gegönnt. Ja später konnte ich eigentlich jedes Buch kaufen auf das ich Lust hatte. Nun hab ich gerade alles katalogisiert was wir im Haus an Büchern haben, das war nötig, weil sie in vielen Regalen in 2 Reihen stehen und ich manches nicht wiedergefunden habe.

Was mir dabei aufgefallen ist:
rund 25 Bücher haben wir doppelt, ohne es gewusst zu haben
rund 50 habe ich noch gar nicht gelesen
viele, viele will, ja muss ich noch einmal lesen

Mittlerweile lese ich aber vor allem e-Books, wer aufmerksam durchs Netz streift findet so einiges, es gibt Buchflatrates! und man kann sogar übers Internet in Bibliotheken ausleihen.

Und auf einmal wurde mir klar: In diesem Leben werde ich nicht mehr alles lesen können, was ich zu lesen habe.