Donnerstag, 10. September 2015

Postengeschacher unter rot/grün?

Es geht um Schulleiterposten nach Parteibuch, es geht um Besetzung hauptamtlicher gutdotierter Dezernentenstellen mithilfe von zielgerichtet, vorsichtig gesagt "interessanten" Voraussetzungen in der Ausschreibung. Aber wohlgemerkt unter schwarz/rot. Und da erdreistet sich der Vertreter der Wutbürger Besetzungen durch Grüne damit zu gleichzusetzen. Nach dem Ausschreibungsmarathon Baudezernat, nach Nichtinanspruchnahme ausgehandelter zusätzlicher Stellen uws. ist das gelinde gesagt schon Blödsinnig! Mal kurz nachgefragt: Welcher Grüne Mandatsträger hat während oder nach der Regierungsbeteiligung eine Stelle bei der Stadt oder verbundenen Gesellschaften bekommen? Wie ist das bei der jetzigen Koa? Naja, werte ich als reflexhaftes Grünenbashing der tiefschwarzwütigen Kollegen.

Montag, 7. September 2015

Endet die Eigenständigkeit Bremerhavens mit dem Ende der Ortspolizei?

Das ist ja ein merkwürdiger Aufschrei der durch die Stadt geht: gebt die Ortspolizei und die Hoheit über die LehrerInnen nicht auf, sonst ist Bremerhaven verloren.... Viel Prominenz und solche die es sein will meldet sich zu Wort, Unterschriften unter einem, nun, nicht ganz objektiven Antitext werden gesammelt.
Wie stehe ich denn dazu? Ich gebe es zu: höchst indifferent. Die Argumentationslinie: die Bremer können die Vorteile sind nicht beweisen, ist so schlüssig wie die eigenen unbewiesenen Vorteile der Unabhängigkeit. Die herangezogenen Vergleiche mit Kriminalitätsrate und Aufklärungsquote zwischen Bremen und Bremerhaven vergleicht schon etwas Äpfel und Birnen. Und wenn das auch noch von denen kommt, die ja den polizeidienstlichen Weltuntergang in Bremerhaven über Jahre immer wieder beschworen haben?!
Ich meine: erst mal alle Fakten auf den Tisch, dann pragmatisch entscheiden. Emotionen, vor allem dermassen geschürte wie momentan, sind ein schlechter Ratgeber.

Sonntag, 6. September 2015

kleine Spätnachlese zur Sail

Nun muss ich mich endlich aufraffen, sonst lohnt es nicht mehr! Aber ein paar wenige Sachen will ich noch loswerden. Für mich war diese Sail die entspannteste die ich bisher geniessen durfte. Keine offiziellen Pflichten, einfach nach Lust und Laune und mit Familie von nah und fern bummeln, Schiffe ansehen und auch mal was leckeres essen und trinken. Die Vertretungen der Partnerstädte konnte ich natürlich nur noch privat begrüssen, ich hab mich aber gefreut einige bekannte, nette Leute wieder zu sehen. Und da fängt auch meine, nicht allzu große, Kritik an der Organisation der Sail an: nach dem Feuerwerk traf ich den Bürgermeister von Grimsby mit seiner Frau, sie kamen zu Fuß vom offiziellem Feuerwerk sehen am Lohmanndeich, nun kann sie leider nur sehr schlecht gehen und es war kein Transport in die Innenstadt organisiert. Sie wollten sich ein Taxi nehmen - schlechterdings unmöglich, die Barkhausenstr. war gesperrt und Taxen zur Sail - eine eigene Geschichte. Sie taten mir so leid und ich konnte nicht helfen, ich habe mich etwas geschämt für die Stadt, wenn ich daran denke wie ich in Grimsby behandelt wurde! Ja das Feuerwerk, schon imposant, was aber gar nicht mehr geht ist die Organisation für die Besucher auf dem Deich. Er füllte sich ja über ein - zwei Stunden mit Menschen, aber nachher wollten fast alle zur Gleichen Zeit zurück. Bei den wenigen Treppenanlagen wurde das zu einem nervigen, aber vor allem auch gefährlichen Gedränge. Gut, dass fast alle BesucherInnen so besonnen, so geduldig, so gut gelaunt waren. Ganz ohne Blessuren ist es zwar nicht geblieben, aber wehe wenn hier eine Panik ausgebrochen wäre, nich auszudenken! Das darf in meinen Augen so nicht mehr stattfinden. Da muss anders organisiert werden.

Mittwoch, 8. Juli 2015

Also doch: Park kommt von Parkplatz

Sie haben es versucht: über den kurzen Dienstweg, über einen Antrag, über eine Petition sollten mitten im Speckenbütteler Park vor den Sportanlagen mehr Parkplätze entstehen.
Bisher konnte das verhindert werden, durch das Gartenbauamt und rotgrün, nun aber war das Thema wohl so wichtig, dass es sogar in den sonst eher wenig konkreten Koalitionsvertrag schwarzrot Einzug gehalten hat: es sollen mehr Parkplätze angelegt werden. Das Argument ist so alt wie schwach: Eltern sollen ihre Kinder leichter zum Sport bringen können. Das kennen wir schon, der Weg vom großen Parkplatz an der Wurster Str. kann den Müttern bei Dunkelheit nicht zugemutet werden, so hiess es immer. Klar, weil bei Dunkelheit betreiben auch so viele kleine Kinder Sport... Ich hab da schon vorgeschlagen, dass die vorhandenen Plätze für Eltern mit Kindern reserviert würden, das aber wollte man nicht, schliesslich könne man anderen das Parken dort nicht verbieten. Auf meinen Einwand, dass das doch alles faire Sportler seinen, war dann auf einmal Schluss mit Argumentation. Aber nun hat man es doch geschafft, natürlich werden sich dann alle freiwillig daran halten und die Plätze für Eltern freihalten, klar doch. Spannend wird es dann zu sehen, wie noch mehr Autos sich über die einspurige Zufahrt drängeln werden, da ging es nicht immer fair zu, kenne ich aus eigener Beobachtung, manches vielleicht zukünftige Elternteil presste sich da PSstark durch. Aber vielleicht kann man die Zufahrt ja 2spurig ausbauen? Die vielen Bäume im Park stören ja sowieso (und wenn man das flächig betreibt, fallen auch nicht mehr soviele Blätter in die Teiche...).

Donnerstag, 2. Juli 2015

Fehlstart in die nächste Wahlperiode

So richtig kann ich es noch nicht verstehen: heute war die erste Sitzung der neuen Wahlperiode der Stadtverordneten und ich bin nicht dabei... Das ist eben Politik, das sind eben die Entscheidungen der Wählerschaft. Diese erste Sitzung wollte ich aber doch sehen. Und ich bin ehrlich erschüttert: Maximale Machtausübung der nun regierenden SPD und CDU! Wobei: die Wahl der neuen Stadtverordnetenvorsteherin passte noch gut: ich denke, sie wird von allen getragen. Ihre Rede war gut, ein Aufruf zur vernünftigen Arbeit aller für das Wohl der Stadt. Doch dann: die Wahl der BeisitzerInnen konterkarierte alles. Vier, 2 der SPD und 2 der CDU, niemand aus der Opposition im Vorstand der Stadtverordneten, mag sein, dass das nicht gegen die Verfassung verstößt, einfach weil sich vorher wohl niemand solch einen Affront vorstellen konnte. Alle Koalitionäre haben dafür ihre Hand gehoben, anscheinend ohne Scham. Schamlos also! Da war dann die Zusammensetzung der Ausschüsse nicht mehr verwunderlich: 6 SPD, 4 CDU, 1Grüner (und je einer der Gruppen und teils einer von den Einzelabgeordneten). Spiegelt das wohl den WählerInnenwillen wieder? Klar kann ich verstehen, dass die Regierenden gerne immer sicher die Mehrheit haben wollen, aber so?
Leider, liebe Frau Lückert, entlarvt bereits diese erste Sitzung ihre Antrittsrede als inhaltslos - schade, besser hätten sie nichts gesagt! (wirklich schade, ich halte so viel von Ihnen)

Montag, 22. Juni 2015

Macht die Zeitung das Frühstück verdaulicher?

Ich fürchte nicht unbedingt, soll sie ja auch nicht, aber was soll sie dann? Objektiv berichten? Fände ich gut, zumindest wenn nicht als Meinung gekennzeichnet. Ob das unser Lokalblatt schafft? Ich zumindest darf und will hier durchaus subjektiv sein.

Zuerst aber möchte ich meine Sorge um Doris ausdrücken, noch wissen wir nichts genaues, ich glaube aber alle Grünen und viele darüber hinaus in Bremerhaven, Bremen und Berlin senden dir und deinem Mann gute Wünsche. Wir brauchen dich!

Zurück zur, oops fast hätte ich Satire geschrieben, Lektüre: Da springt mich regelrecht ein schön schwarzes gefiedertes Blatt an, im Inhalt teils seriöse teils CDUtypisch weniger sachliche Beiträge. Fette Überschrifften: "Wir sind keine Coffeeshops" und "Verharmlosen ist gefährlich" Nunja, man mag zu Legalize stehen wie man will, so kann man das Thema eigentlich nicht abhandeln. Allein die Auswahl der Interviewten ist vielleicht nicht ganz "ausgewogen". Damit kann man aber schön Meinung machen... Dann der (unabsichtliche) Kontrapunkt dazu auf der nächsten Seite: "Alkohol sorgt auch im Alter für Abstürze" im Bericht wird geschrieben, dass 2013 allein in Bremen mehr als 4000!!! Menschen wegen Alkoholmissbrauchs in eine Klinik eingewiesen wurden, darunter viele ältere Menschen.
Nun macht ein Unglück ein anderes nicht besser, aber diesen Artikel in den der vorigen Seite eingepflegt, dass hätte die Situation schon ein wenig anders aussehen lassen, oder nicht?

Ganz am Rand wird sich dann fast schon darüber beklagt, dass die Grünen keine "Krawall-Debatte" führen sondern einen braven Workshop. Ja, die Grünen sind immer für einen Anschiss gut, hätten sie heftiger disskutiert wäre vielleicht mehr Sachlichkeit eingeklagt worden. Nur so eine Vermutung, natürlich. Dass sich der Bremer Statthalter dann noch beklagt, dass es wegen einer Joggingveranstaltung zu Verkehrsbehinderungen kommen kann, wundert nicht. Mitlaufen, Herr M.! ;-)

Die Meldung auf Seite 1: "Sex mit dem Neandertaler" klingt ja schön quotisch, ist aber ein alter Hut, spannend und neu ist Ort und Zeit und sind die Prozente der gemeinsamen Gene. Das ist wirklich neu. Ein paar Prozent Neandertaler hat quasi jeder von uns in sich. Ich glaub, ich kenn da einen da hat sich das mendelmässig potentiert....

Sonntag, 21. Juni 2015

Montag 22.7. kurz nach Sommeranfang

Was mir beim Lesen der Presse so in den Kopf kam (u.a.):
Die SPD hat der Vorratsdatenspeicherung zugestimmt, wie schön, ich fühle mich direkt viel sicherer. Hoffentlich halten sich die Verbrecher an die Spielregeln und telefonieren schön mit angemeldeten Handys und geben ihre Pläne dann bei fazebuch bekannt!

Geocaching:gute Sache für Bremerhaven, einmal die vielen Leute hier, aber auch Lob für unsere Touristiker. Es gibt von Ihnen einiges an Caches zu finden, ganze Routen. Sogar Geräte kann (konnte?) man sich leihen. Gut auch um Themenorientierte Touren anzuregen. Weiter so!
Leserbrief zur Deponie: naja, alte Leier, immer wieder sollen hohe Bleiwerte im Staub der Umgebung gemessen worden sein und, Skandal, das Umweltschutzamt interessiert sich nicht dafür! Nun gibt es mittlerweile ein Jahr lang Messungen rund herum. Zwei Methoden, verschiedene Parameter, was kommt heraus? Nichts, auch nicht beim Blei! Übrigens hab ich mal die Ergebnisse der kleinräumigen Auswertung des Krebsregisters verteilt bzw. den Link dahin, kann man auch ignorieren müsste man aber nicht. Aber die CDU wirds schon richten, jetzt nachdem sie auch fürs anwanzen an die Bikeg Stimmen gesammelt hat.

Koagespräche in Bremen: starke Grüne aus Bremerhaven konnten eine Landespolizei bisher verhindern, leider sind wir nicht mehr so stark vertreten - zahlenmässig, meine ich. Cannabisfreigabe? Was für ein wichtiges Thema! Eigentlich sollte das nur in Bremerhaven gelten, der Tourismus würde gewaltig zunehmen! Geben wir dann noch den Anbau frei, dürfte sich das mit schrumpfender Bevölkerung erledigt haben. Auch die Kleingärtner hätten endlich wieder einen run auf ihre freien Parzellen. Aber ob sich in Deutschland praktische Probleme lösen lassen wie in den Niederlanden? Wenn hier verkauft werden darf, wie kommt das Zeug hierher?

Über den Flughafen vielleicht. Der würde dann vielleicht nicht nur seine Umsatzerlöse steigern, sondern vielleicht zum ersten Mal sogar Gewinn abwerfen... In dem Zusammenhang kommt mir eine denkwürdige Landesversammlung der Grünen in Erinnerung als die Grünen Bremerhavens gegen den Standort waren und nach Alternativen suchten und die Bremer Grünen uns mehr nieder- als überstimmt haben. Die Bremer Grünen die jetzt.... aber lasse ich das lieber.

Zuletzt noch ein Blick in den Stadtsüden: die "Villa", nun die Pressearbeit funktioniert wenigstens. Wieviel ist eigentlich insgesamt schon in dieses Projekt geflossen, Genossen?

Sonntag, 7. Juni 2015

Wenn drei dasselbe tun... ist das längst nicht das gleiche.

Der Eine tritt nach einer Wahlschlappe von Amt und Mandat zurück, muss vielleicht nicht sein wenn ein persönliches Versagen nicht zu erkennen ist. Scheint mir aber durchaus ehrenhaft zu sein, daneben gab es durchaus Stimmen die genau das wohl auch forderten (wie auch bei einer anderen Spitzenkandidatin).
Eine wurde gerufen weil keiner vor Ort sich die Finger verbrennen wollte als einigermassen klar war, dass nichts zu holen war. Die Ansage war eigentlich klar: zurück wenn es nichts zu gewinnen gibt. Na gut, die Wahlkämpfenden wollten das nicht zugeben (Selbstblendung), aber eigentlich ist niemand überrascht - auch wenn man das pressewirksam schön spielen kann. Ein erbärmliches Bild von der betreffenden Partei und seinen Spitzen, aber von der "Person" nicht unehrenhaft wie ich finde.
Der dritte "Kandidat" der gewählt wurde (auch wenn kaum jemand die Kandidatur verstand), der tritt sein Amt aber nicht an, weil er keine Lust auf die schwierige, wenig glamouröse Opposition hat. Hier hört mein Verständnis auf, das empfinde ich als Ver...e der Wählerschaft. Das das die Partei mitmacht und den nicht rauswirft... Aber nein der führt sie ja sogar.

(ach so: ich hab da auch noch einiges zu verarbeiten, kommt noch, muss ich erst mal verarbeiten)

Dienstag, 19. Mai 2015

Unglaublich: politikfreier Vormittag

...fast jedenfalls. Was man so schaffen kann: zum Doc und zur Apotheke, Wäsche waschen, Spülen, Aufräumen, Auto einräumen, etwas Lesen -Roman, lecker Kochen. Ohne schlechtes Gewissen, dass der Schreibtisch ruft. Könnt ich mich dran gewöhnen.

Donnerstag, 7. Mai 2015

Programm Cherbourg

natürlich ohne Namen
heute morgen die Schleife für die Blumen abgegeben - die französischen sind üblicherweise viel kleiner, wie wir hier lernen mussten- mal sehen wie das aussieht..Schon jetzt haben wir Verabredungen getroffen die hoffentlich nachhaltig wirken.


Ville de Cherbourg-Octeville
Relations Internationales

          Cherbourg-Octeville, le 4 mai 2015





Programme d’accueil
de la délégation de la ville de Bremerhaven




Michael FROST, conseiller à la mairie de Bremerhaven chargé de l'éducation et de la culture
Ulf EVERSBERG, conseiller à l'assemblée de Bremerhaven



Mercredi 6 mai

18h20 Accueil à la gare de Cherbourg – transfert hôtel Ambassadeur – ET
19h30 Dîner - crêperie Ti’Billic –  xxx(projet européen Erasmus +), ET



Jeudi 7 mai

Matinée libre

Déjeuner – restaurant Mix Salad – xxx

15h Réunion de travail sur les dossiers en cours dans le cadre de la coopération entre Cherbourg et Bremerhaven – salle des commissions
Ordre du jour :
- Echanges au niveau des femmes et entre élues (Festival Femmes dans la ville et 8 mars)
- Echange entre les lycéens de Tocqueville et de la Geschwister Scholl Schule
- Echange d’emplois saisonniers
- Coopération jeunesse : Erasmus + avec la Maison Pour Tous
- Bremerhaven Sail 2015 du 12 au 16 août
- 60ème anniversaire du jumelage Cherbourg-Bremerhaven
- projet de coopération avec l’artiste xxx
- Exposition / prisonniers de guerre au Musée de la Libération et à Bremerhaven

18h Inauguration de l’exposition sur les prisonniers de guerre au Musée de la Libération - en présence du Maire et d’élus de la ville - prévoir un discours

19h30 Dîner- xxx



Vendredi 8 mai

11h30 Cérémonies de commémoration au mémorial de la résistance, place de la République - en présence du Maire et d’élus de la ville

12h vin d'honneur dans le grand salon

13h Déjeuner – restaurant Armoire à délice – Xxx

15h30 Représentation des lycéens de Millet : lectures théâtralisées - Musée de la Libération

17h Point presse / emplois saisonniers et coopération Cherbourg-Bremerhaven
- salle des Arcades
Rencontre avec les trois jeunes emplois saisonniers :xxx

19h Dîner– restaurant Le Plouc - xxx - Echange de cadeaux



Samedi 9 mai

10h30 Départ du train pour Paris

Dienstag, 5. Mai 2015

und ewig grüsst die Deponie...

ist doch interessant immer wieder von immer den selben Leserbriefschreibern mit immer gleichen Anschuldigungen beim Frühstück überrascht zu werden. Da kann man immer wieder lle Argumente aufführen, was nicht sein soll ist eben nicht...
Nochmal Nr.X: Grüne wollten die Deponie nie. Grüne haben keine Sondermülldeponie daraus gemacht. Grüne wollten die Deponie nie verkaufen, damit war der Einfluß futsch. Grüne wollten das geltendes Deponierecht angewendet wird. Grüne wollten keine Erweiterung, die wollte der Betreiber. Grüne wollten keine Genehmigung, eine Verwaltung unter einem grünen Senator in Bremen musste genehmigen, weil dem nach Gesetz nichts im Wege stand. Grüne haben in Bremerhaven die Deponie nie genehmigt, wie auch kein anderer, weil sie nie zur Abstimmung stand.
Reich das?
Ach ja, wir haben schon immer für eine gründliche Überwachung gestritten. Schon in der Opposition, zuletzt gegen einen CDU Stadtrat.

wer erinnert sich? Wahlperiode zu lang?

Ist die Wahlperiode zu lang? Naja, das kann man eigentlich nur scherzhaft fragen. Nicht so scherzhaft ist mir zumute, wenn ich überlege wie kurz die Gedächtnisse sein können im politischen Geschehen.
Wer erinnert sich wie das war unter schwarz/rot in Bremerhaven? Welche Mentalität des "einen du  einen ich" herrschte. Als bei Bau Bürgerbeteiligung wie folgt ablief: zu Beginn der Planung "jetzt keine Einwände, erst muss die Planung stehen..." dann später "jetzt können wir nichts mehr ändern, die Pläne stehen fest...". In vielen Kleinigkeiten sind wir weitergekommen. Wettete doch der Herr P.B. der CDU mit mir um einen Kasten Bier, dass wir es nicht schaffen würden die Berichte des Rechnungsprüfungsamtes zu veröffentlichen. Was ist: alle Berichte über die Zeit in der wir mitregierten stehen schon im Netz und er mäkelt, dass alte Berichte aus seiner Zeit nicht veröffentlicht sind (nicht können). So ändern sich Zeiten. Ansonsten aus dem Rechnngsprüfungsamt: keine Beschwerden über Arbeitsbedingungen, Umzüge erledigt hin und zurück (Weltuntergansgehabe der Opposition wir würden Prüfungsmöglichkeiten regelrecht torpedieren). Prüfungen der Personalakten befriedigen mich nicht, eingestanden. Ich hoffte auf Klärung, stattdessen keine Prüfungen!? Da bleibt zu tun.
Kein größeres Projekt ohne Beteiligung, auch wenn die Opposition uns das immer wieder nachweisen will (und zumindest ja eine es 12 Jahre hätte besser machen können).
Alle haben 4 Jahre lang argwöhnig auf die Grünen gestarrt: jetzt machen sie es wie alle anderen (wie wir...): jetzt bedienen sie sich vom Kuchen. Und? kein Grüner Mandatsträger hat einen lukrativen Job im Magistrat! Wie angekündigt: es geht nach Qualifikation bei uns, das bedeutet nicht, dass wir nicht Grüne für geeignet halten, aber eben nicht für die Stellen auf die wir bisher Einfluß hatten. Es darf auch kein Berufsverbot für uns geben. Es hat viel Hickhack um die Besetzungen gegeben, wenn man offen ausschreibt gibt es viel Angriffsfläche für Klagen. Geschrei, anders möchte ich es nicht nennen, gab es über Referentenstellen die wir uns schenken wollten. Das ist schräg vermittelt worden, das gebe ich zu, aber Umstellungsbedarf sehe ich noch immer in einigen Dezernaten, einiges haben wir ja      ganz ruhig schon hinbekommen - weil es sinnvoll war, siehe Umweltamt.
Verkehrsentwicklungsplan, Spielleitplanung, Radverkehrsplan, Einzelhandelskonzept, Pläne für Zolli, Kistner, Zentrum Wulsdorf, vieles mehr.... da ist einiges auf den Weg gebracht. Das wird sich erst in Zukunft auswirken. Von daher: eigentlich ist die Wahlperiode zu kurz, zumindest muss Rotgrün weitergehn.

Sonntag, 3. Mai 2015

etwas 'off topic': Design oder Praxistauglichkeit- Handys ärgern mich

Als ich mein, zugegebenermassen etwas in die Jahre gekommenes, Handy gekauft habe, galt diese als nonplusultra an Design und Technik. So eines mit angebissenem Obst darauf. Super dünn, vorn und hinten Glas glänzend. Und was macht man dann sofort gewissenhaft mit dem neuen Prunkstück? Vorne eine Folie drauf, die kriege ich nie völlig blasenfrei aufgebracht, irgendein Staubkörnchen verirrt sich immer auf die Fläche. Und eingepackt wird das ganze Teil dann in eine mehr oder weniger schicke Hülle. Meine ist/war schlicht graues Plastik, mittlerweile etwas abgerieben grau/schwarz. Die gibts aber auch in geschmacksverirrt glitzernd bis edel unpraktisch... Sie Folie hat sich schon lange blasenwerfend verabschiedet und das tolle Display verkratzt zunehmend weil ich auf Hosentaschentransport bestehe und es meinen Schlüssel einfach nicht mag. Dabei versuche ich diese Kontrahenten schon möglichst zu trennen, aber sie schaffen es immer mal wieder gemeinsam in eine Tasche.
Einmal bin ich durch den Regen mit dem Rad gefahren und hatte es in der Brusttasche unter einer nicht ganz wasserdichten Jacke. Danach liess es sich tagelang nicht ausschalten und die Blitz-LED glimmte ununterbrochen. Zum Glück beruhigte es sich nach eine Weile wieder. Fachkundigere meinten dazu, dass das kein Fall für die Garantie gewesen wäre, die Techniker hätten sofort "Wasserschaden" erkannt. Wasserschaden! Muss ich also ein Handy mehr schützen als mich... oder in die Wüste ziehen. War nicht nicht mal die Ansage, dass die Form der Funktion "folgt"? Naja, sieht eh keiner in der Hülle. Aber telefonieren geht, immerhin!

Samstag, 2. Mai 2015

Städtepartnerschaften, eine gute Gelegenheit für Politiktourismus oder eine sinnvolle Sache?

Ich hatte immer gefordert, den Etat für die Beziehung mit den Partnerstädten Bremerhavens wenigstens auf eine mehr als nur symbolische Höhe zu bringen. Wenn ich mich richtig erinnere stehen wenige tausend Euro zur Verfügung. Das reicht bei weitem nicht z.B. nur die Besuche während der Sail vernünftig unterzubringen.
Städtepartnerschaften können und sollen - sofern gut gehandhabt - das Zusammengehörigkeitsgefühl quer über Ländergrenzen verstärken. Nichts hilft so gut gegen Vorurteile und Geringschätzung als das persönliche Kennenlernen. Auch wenn ich mich schon läger für die Partnerschaften eingesetzt habe, war ich doch erst 2 mal im offiziellen Auftrag unterwegs: vor einem Jahr in Cherbourg und dieses Jahr in Grimsby.
Die Aufnahme war unglaublich! Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft überwältigte mich. In meinem Leben werde ich die Kranzniederlegung zum Jahrestag der Befreiung in Cherbourg nicht vergessen. Die Würde, die Ernsthaftigkeit aber auch die Freundlichkeit der Veteranen uns Deutschen gegenüber: ich war tief berührt. Schon in diesem Sinne war das ein nachhaltiger Besuch. Besser aber noch wäre ein breiteres nachhaltiges Kennenlernen zwischen den Menschen. Ich glaube nicht, dass das z.B. durch Klassenreisen, einer klassischen Form der Begegnung zwischen Partnerstädten, leistbar ist. Zu sehr sind die Schülerinnen und Schüler mit sich selbst beschäftigt um wirklich nachhaltige, dauerhafte Beziehungen zur Gaststadt aufzubauen. Mit Cherbourg haben wir deshalb versucht einen Austausch von Volljährigen hinzubekommen, die für eine gewisse Zeit in der Partnerschaft regulär arbeiten. Ich denke wer ein paar Monate, ganz normal arbeitend, irgendwo verbringt wird sich immer erinnern. So etwas aufzubauen ist allerdings sehr aufwendig, in Grimsby habe daher auf Wunsch des damit vor allem beschäftigten Schuldezernenten nicht versucht etwas in der Art zu etablieren. Dort aber haben wir gelernt, dass dort ein Jugendparlament existiert, so etwas haben wir zwar nicht, aber wir haben einen Jugendklimarat. Ich wünschte mir, dass diese beiden Jugenräte in Kontakt kämen  und vielleicht gemeinsame Aktivitäten in beiden Städten begännen. Was mir bei den Menschen in Grimsby nicht begegnet ist - und ich habe viel nachgehorcht - war Europafeindlichkeit! Vielleicht hilft es ja tatsächlich, dass das direkte Kennenlernen von Partnern solches Gedankengut verhindert. Dann aber hätte die Städtepartnerschaft auf jeden Fall ihren Sinn. Ich möchte aber nicht verhehlen: etwas mehr "Bleibendes" wünsche ich mir schon. Noch diese Woche werde ich wieder mit in Cherbourg sein und hoffentlich werden wir die Programme vertiefen können. Eventuell fahre ich im Juni noch nach Stettin und - sofern ich gewählt werde - noch dieses Jahr nach Kaliningrad. Sehr anstrengend sind diese Besuche ja, nix mit Tourismus, aber auch dort hoffe ich auf die Chance etwas nachhaltiges zu erreichen. Die Bindung zwischen den agierenden Menschen stärkt es auf jeden Fall. Vielleicht sollten wir mehr Partnerschaften mit Städten in Griechenland haben, vielleicht wäre die Diskussion dann hier etwas anders!?

Donnerstag, 30. April 2015

Opposition mit Frühjahrsmüdigkeit - letzte STVV

Die letzte Stadtverordnetenversammlung kurz vor der Wahl. Eine merkwürdig fade Veranstaltung. Eigentlich eine gute Chance für die Opposition mit den Regierenden abzurechnen. Ich hätte mit giftigen Anträgen und flammenden Reden gerechnet. Nichts davon! Muntere Diskussionen gab es praktisch nur über die Sparkassenfusion und die Frage des Vorsitzenden - alles längst gelaufen. Genauso gelaufen ist die Tempo 30 Frage, vor einiger Zeit im Bauausschuss beschlossen, jetzt erbittert bekämpft. Kurz vorher noch beklagt, dass in die CO2 Bilanz sich im Verkehrsbereich nicht verbessert, jetzt schnell eine Tempodrosselung verteufeln. War noch was? Mal wieder der Ausbau einer Strasse, auch schon lange beschlossen, jetzt nur die Vergabeermächtigung für die lange Zeit ohne Beschlussfähigkeit. Also insgesamt: eine Opposition mit Frühjahrsmüdigkeit - und das kurz nach dem Winterschlaf, ok, da fehlt noch die Sommerruhe.

Freitag, 24. April 2015

genialer dreister Werbetrick oder Ärgernis?

Zwischen all den mehr oder weniger schönen Plakaten der Parteien waren heute auch reilich solche einer stadtbekannten Bäckerei. Immer schön mit Anspielungen auf die Wahl. Ist das rechtens? Keine Ahnung, ich denke eher nicht. Finde ich das gut? Ein wenig wird uns Politikern da ein Spiegel vorgehalten, die meisten Sprüche auf "unseren" Wahlplakaten sind auch nicht besser als die Reklamen der Wirtschaft, fürchte ich. Sind es nicht die gleichen Agenturen die die Kampagnen entwerfen? Ob Backwaren oder Politik, eine anzupreisende Ware? Wieweit man Reklame wörtlich nehmen kann, vertrauen kann, dass wissen wir aus Lebenserfahrung, wollen wir das auf Politik übertragen wissen? Die "Ware" muss an die Wähler gebracht werden...
Jeden Wahlkampf muss ich mich wieder überzeugen lassen, dass Plakate sein müssen. Ich bin aber froh, dass wir das aber doch sehr begrenzen und zumindest regelmässig die m.E. schönsten Plakate haben, oder besser gesagt die am wenigsten störende Wahlwerbung...

Ich will nicht hoffen, dass sowas wie die Plakate der Bäckerei Schule macht - als einmalige Aktion aber: ;-)

Donnerstag, 23. April 2015

die Luft ist raus - letzte Sitzung Bürgerschaft in dieser Legislatur

Irgendwie lustlose Sitzung, viele sind draussen. Viele passen nicht recht auf und auch die Reden halten sich in Grenzen. Ich hatte doch etwas mehr Feuer von der Opposition erwartet. Schon gestern die Diskussion zum PUA Krankenhausbau war keine oppositionelle Sternstunde. Schon aufgegeben vor der Wahl? Zumindest traut sich ja keiner der CDU an die Spitze des Wahlkampfs. Jemand aus Berlin zu holen mit der Option wieder zu verschwinden.... Das kannten wir doch nur von der BIW. Gut, dass die Bremerhavener auf die alt vertrauten Gesichter setzen (und bloss keine Neuen...)

Zum Ende doch noch: eine tolle Abschlussrede von Hermann Kuhn!

Freitag, 17. April 2015

Von der Rotation zum Doppelmandat

Für die Meisten sicherlich befremdlich für die Grünen aber ein Thema für endlose Diskussionen: Dürfen Grüne 2 Mandate gleichzeitig (auf verschiedenen Ebenen, klar) oder gar neben dam Mandat noch ein Parteiamt haben? Bei den Urgrünen gab es ja noch die Rotation, d.h. innerhalb einer Wahlperiode wechselten die Mandatsträger, natürlich durfte nicht parallel auch noch z.B. ein Vorstandsposten besetzt sein. Das ist, aus gutem Grund Geschichte, die Rotation jedenfalls. Es war die grundsätzliche Sorge vor einer Machtkonzentration. Ein verlässliches Arbeiten, das auch Kontinuität voraussetzt, war so natürlich nicht möglich. Keine Probleme mehr, eine und dann auch mehrere Wahlperioden durchzuarbeiten. Ein Mandat aber in Stadtverordnetenvesammlung und Bremischer Bürgerschaft gleichzeitig, das war lange nicht vorstellbar, auch nicht von mir selbst.
Und dann traf uns genau das: mangels Personal war es immer schon üblich, dass die vorderen KandidatInnen einer Liste hintere Plätze auf der anderen füllten. Letzte Wahl aber gewannen wir viele Mandate und gleichzeitig würfelte das Personenwahlrecht die Listen ordentlich durcheinander. 4 von uns wurden auf beiden Listen ins Mandat gewählt.
Was uns anfangs verwirrte und zu endlosen Diskussionen führte, erwies sich am Ende als Glücksfall: mit 4 Leuten in Bremen hatten wir in Bremerhaven eindeutig einen Informationsvorsprung vor den Parteien die keine Doppelmandate hatten. Da vor allem auch zwei Oppositionsparteien ebenfalls solche hatten, wäre manche Diskussion in der STVV anders ausgegangen. Immerhin stammen nicht nur große Teile der Finanzen vom Land, auch greifen, zumindest gefühlt, immer mehr Beschlüsse der Bürgerschaft in die Organisation auf kommunaler Ebene. Es ist meiner Meinung nach ein großer Vorteil wenn zumindest ein oder zwei Mitglieder der Stadtverordneten auch in der Bürgerschaft sind. Es müssen nicht alle (sofern wir mehrere Mandate in Bremen erreichen) in beidem Parlamenten sein, aber 2 wäre gut, sonst wird die Arbeitsbelastung zu groß.
Also ja, hier habe ich mich von der Praxis zu einer geänderten Meinung bringen lassen.

CDU: gegen Rettungsdienst im Mittelmeer!

ich bin ehrlich schockiert: damit man nicht Schleusern hilft lieber Menschen ertrinken lassen! Wenn diese Nachricht wahr ist - und noch kann ich das nicht recht glauben - hat die CDU nach meiner Meinung den untersten Level der Menschlichkeit erreicht. Ich hoffe das das eine Ente ist.

Montag, 13. April 2015

mal was über Leserbriefe

Die Leserbriefe in der Presse lese ich immer mit großem Interesse, bekomme ich hier doch einen ungefilterten Eindruck über Probleme, Eindrücke aber auch Irrtümer der Schreibenden. Allerdings gibt es für Politiker kaum eine Möglichkeit darauf direkt zu antworten, Leserbriefe von Politikern gibt es - zum Glück - nicht, eine Presseerklärung wäre auch normalerweise nicht angemessen. Darum will ich das mal in meinem Blog versuchen, kann ich doch hier schreiben was ich will. Wenn das ankommt, kann ja was regelmässiges daraus werden.
Wieder einmal setzt sich jemand gegen die Schliessung des Flughafens ein. Das kann ich einerseits verstehen, ich habe mich auch lange gegen die Schliessung gewehrt, musste aber zur Kenntnis nehmen, dass die Wirtschaftsleute des Magistrats einen Offshoreterminal für unbedingt notwendig erachteten - die sollten es eigentlich wissen, dafür sind sie ja da, das war keine Idee der Politiker. Die Lage des geplanten OTB macht aber eine Schliessung des Flughafens notwendig - bedauerlich, aber wohl nicht zu vermeiden. Man muss auch sehen, dass der Flughafen Jahr um Jahr eine Menge Geld kostet, der Nutzen ist eher unbewiesen, man sehe sich mal die direkten Zahlen der Geschäftsfliegerei an. Ob wir uns aber einen Sportflughafen leisten wollen? Da gibt es drängendere Probleme.
Da schreibt jemand, dass der Spagat zwischen Ökologie und Ökonomie nicht zu schaffen sei. Ich stimme insoweit zu, dass die Ökologie zu oft unterliegt, leider, aber das muss nicht sein. Unser neuer IKEA ist, m.E. das Gegenbeispiel. Von Beginn an wollten wir einerseits die Ansiedlung, der gewünschte Standort bereitete uns Grünen aber große Probleme. Daraufhin haben wir beschlossen: Wenn unterm Strich ein Plus für die Umwelt heraus kommt, dann ist die Ansiedlung für uns in Ordnung. Und so ist es gekommen: ein recht "grünes" Ikea mit einer Ausgleichsregelung weit über das gesetzlich Vorgeschriebene. Die Luneplate wird langfristig enorm profitieren. So kann, so sollte es immer bei Großprojekten gehen.
Dann noch das politische Unvermögen der Politik keine IC Züge her zu verhandeln. Interessanter Weise geschrieben von einem Kandidaten zur STVV Wahl! Ist auch als ex-Verantwortungsträger selbst nicht unbeschrieben. Aber ok, aber inhaltlich ziemlich, ich sag mal fragwürdig, der Brief. Haben Stadt oder Land Druckpotential gegenüber der Bahn weil wir einen Hafen haben? Da spricht nicht gerade Sachkenntnis. Schienen und Bahnen sind getrennte Gesellschaften, das größere Interesse per Bahn den Verkehr abzuwickeln haben wir und Einfluß auf den Regionalverkehr hat das Land - dadurch, dass es bezahlt, was ja nicht ganz einfach ist bei uns. Dennoch gibt es immer wieder Gespräche darüber doch einen IC nach Bremerhaven fahren zu lassen, aber mit Druck ist da nichts zu machen.
Über die anderen Briefe brauche ich nichts, oder will ich nichts schreiben, da mache sich jeder selbst ein Bild

Sonntag, 12. April 2015

Wie fair(trade) ist regional?

Mal ein Thema bei dem ich vielleicht etwas quer stehe zu meinen Grünen. Allerdings nicht nur zu denen, in Bremen propagieren auch CDUler den verstärkten Konsum regional erzeugter Lebensmittel. Regionale Produkte haben natürlich viele Vorteile: kurze Transportwege und entsprechend wenig CO2 Produktion, leicht überprüfbare Produktionsbedingungen (Mindestlohn, genormter Chemiegebrauch, etc.). Primär erstmal kein Tropenwaldverlust (bei Futtermitteln sieht es dann wieder anders aus). Bei saisonaler Verwendung kaum Lagerkosten. Oft sind diese Lebensmittel auch über Jahrhunderte für unsere Bedürfnisse 'angepasst', spannend finde ich traditionelle Nutzung von verschiedenen Getreidesorten und deren optimale Nutzung (Gerste für Bier, Roggen für dunkles Vollkorn und Weizen für helles ausgemahlenes Mehl z.B.).

Ich bin groß geworden mit Jahrzehnten des Boykottes verschiedener Produkte: kein Obst aus Südafrika oder Chile war schon automatisches Handeln im Supermarkt. Der Sinn war klar: es sollten 'Unrechtsregime' und die damit verbundenen Profiteure nicht unterstützt werden. Ich erinnere mich an die Zeit nach dem Ende von Pinochet, es war eine bewusste Anstrengung nun Trauben oder Wein aus Chile zu kaufen.

Da beginnt nun auch das Dilemma mit dem Vorzug von Regionalem. Die Ablehnung von importiertem Obst trifft nun wieder die Länder, die wir doch jetzt vielleicht unterstützen sollten?! Ich erinnere mich auch noch an große Kampagnen, z.B. in Kolumbien, die Bauern dazu bringen sollten Lebensmittel zu produzieren statt Drogen. Anfangs war das Kaffee in Kolumbien, wenn ich mich recht entsinne. Nun können die meisten kleinenBauern dort längst nicht mehr mithalten mit den modernen Anbaumethoden u.a. in Vietnam - und wir wollen unseren Kaffee doch billig, nicht wahr?

Ein anderer Punkt: "Fair" gehandelte Produkte! Über Jahre wurden fair gehandelte Produkte propagiert - besonders von denen die jetzt vielleicht gerade regionale Produkte fordern. Zum fairen Kaffee oder Tee gibts nun keine regionale Alternative (keine echte), aber der Katalog der fairen Produkte erweitert sich ja ständig - und da gibt es doch langsam Überschneidungen , bzw. Alternativen. Teils spricht man schon von 'ökofair', etwas verschämt vielleicht.

Anderer Gesichtspunkt: gilt das eigentlich nur für den Import? Die Argumente gelten doch ähnlich für die andere Richting. Also auch keine Exporte von Agrarprodukten? Deutschland exportiert in Mengen Milchprodukte oder Fleisch wie Hänchenteile. Davon hab ich bisher wenig gehört. Und wie ist das mit anderen Produkten, gelten die Argumente die gegen Agrarimporte sprechen nicht auch für Industrieprodukte? Im- wie Export? Nun wird es aber eng um den Hafenstandort.

Wie oft ist eine zunächst einfach und plausibel erscheinende Idee dann doch komplexer. Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Ich bin dafür, dass möglichst kurze Transportwege genutzt werden, ich bin aber auch für Chancengleichheit in unserer vernetzten, globalisierten Welt, besonders wenn dann auch noch fair gehandelt wird. Wir Verbraucher haben viel Macht, nutzen wir sie um die Nachhaltigkeit zu stärken, das kann auch mit dem Essen von fair gehandelten Biobananen aus Übersee geschehen.

zum Zweiten: Wahlkrampf - Achtung: Selbstdarsteller unterwegs

zunehmend genervt bin ich durch die meist etwas hilflos erscheinenden Selbstdarstellungen auf "sozialen" Plattformen und auch im "real life" kurz vor der Wahl. Da wird gemenschelt was das Zeug hält. 3komma10 Jahre mehr oder weniger unsichtbar wird nun gepostet was die Tastatur her gibt. "Da war ich und dort mit wunderbaren Menschen gesprochen..." Hierfür und Dafür werde ich mich einsetzen, wenn ich nur die Chance habe weiter zu machen - mir fehlen nur gerade deine 5 Stimmen dafür - dazu noch schnell 1000mal den Kopf auf den Flyer gedruckt - erkennt mich sonst jemand? Auf einmal seh ich mehr Politiker als Katzen auf den Bildern im Netz, was ist lustiger? Klar, ganz unsichtbar darf man nicht werden - sonst könnte man als wählermüde gelten, aber doch bitte im Rahmen bleiben.
Ich will gewählt werden in Bremerhaven, klar, aber doch für die Politik für die ich seit Jahren stehe, nicht dafür mein Gesicht an jedem Mast hängen zu sehen...